2021_09 Route des Grandes Alpes

Ein etwas längerer Bericht von einer etwas längeren Tour von Robert Stalzer

Schon seit längerem beschäftige ich mich mit einer Radfahrt über die berühmte Route des Grandes Alpes. Im Winter 2021 nahm dieses Vorhaben Kontur an und ich befasste mich intensiv mit der Routenplanung. Rasch waren Mitstreiter unter den RCGG-Mitgliedern gefunden. Klaus Bärnthaler, Thomas Schmuck und Herbert „Wawi“ Fuhrmann bekundeten Interesse und schlossen sich mir an.

Da die Route des Grandes Alpes in den Monaten Juli und August stark befahren ist (Motorräder, Autos, Wohnmobile – jeder kennt das, wenn sich Niederländer sich auf Bergstraßen begeben – aber auch viele, viele Radfahrer) und in den Monaten Mai und Juni noch ein Risiko an Schneesperren (es geht bis auf 2.800 m Meereshöhe hinauf!) besteht, verständigten wir uns auf einen Termin Anfang September.

Dank Thomas hatten wir auch einen Fahrer für ein Begleitfahrzeug, den wunderbaren Roman, gefunden. Es galt aber noch ein geeignetes Fahrzeug zu finden, welches wir für unsere Zwecke mieten konnten. Trotz intensiver Internet-Recherche fanden wir aber keinen geeigneten Bus. Doch der Zufall half uns. Als Klaus und ich die Großglockner-Hochalpenstraße Anfang August befuhren, „entdeckte“ ich einen perfekten Bus mit Weizer Kennzeichen, der dick und fett mit „mich kann man mieten“ bedruckt war. Rasch ein paar Telefonate geführt und schon war der Bus für uns reserviert.

Nun machte ich mich noch an die Feinplanung der Route. Schließlich wollten wir nicht nur die originale Route des Grandes Alpes (ausgezeichnet beschildert) befahren, sondern auch noch grandiose und legendäre (Tour de France-)Anstiege, die zwar nicht unmittelbar auf der Route aber doch in erreichbarer Nähe liegen, mitnehmen. Zudem galt es auch zu berücksichtigen, dass wir ja auch noch jeden Abend eine Unterkunft und Abendessen wollten. Das heißt, es galt auch die Etappenorte wohl überlegt zu wählen. Dennoch sollte eine gewisse Flexibilität (Wetter) gewahrt bleiben, um gegebenenfalls reagieren zu können. Nach vielen, vielen Stunden am Computer, in Büchern schmökernd und Karten ganz altmodisch zu Rate zu ziehend, ergab sich dann die meines Erachtens nach perfekte Route in 8 Tagesetappen (dazu weiter unten die Details).

Es galt noch ausreichend Ersatzteile zu besorgen, worum sich jeder im Vorfeld selbst kümmerte, und auch Reiseproviant (Riegel, Gels, Getränke) zu beschaffen (hierfür ein besonderer Dank an Klaus!).

Am 2. September war es dann schließlich soweit und wir machten uns mit dem Bus auf den Weg nach Genève am Genfer See. Um ca. 23 Uhr nach 10-stündiger Fahrt kamen wir an, bezogen die bereits reservierten Zimmer und machten uns am 3. September nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg.

Etappe 1: Geneve – Thonon les Bains – Le Grand Bornand

Distanz: 135 km       Elevation: 2.604 hm

Bei bewölktem Wetter ging es vorbei an der berühmten Wasserfontäne von Genève entlang des Ufers des Genfer Sees nach Thonon les Bains, dem eigentlichen Startort der Route des Grandes Alpes. Die Originalroute sieht von dort eine stark befahrene Bundesstraße nach Les Gets vor. Um diese zu vermeiden, hielten wir uns ein wenig westlich davon in Richtung Süden. Schon bald galt es den ersten „Col“ zu bezwingen, den Col de Jambaz. Nach der Abfahrt erreichten wir Cluses und machten eine Kaffeepause. Danach hielten wir uns erneut nicht an die Originalroute (diretissima auf den Col de la Clombiere), sondern nahmen den durchaus anspruchsvollen Col de Romme, der auch heuer Teil der Tour de France war, mit. Nach einer kurzen Abfahrt galt es dann noch die letzten Kilometer des Col de la Colombiere zu bezwingen. Nach einer schönen und rasanten weiteren Abfahrt gelangten wir zum Etappenziel Le Grand Bornand.

Etappe 2: Le Grand Bornand – Bourg Saint Maurice

Distanz: 105 km       Elevation: 2.887 hm

Der Wettergott meinte es weiterhin gut mit uns und Wolken und Sonne wechselten sich ab. Gleich zu Beginn  ging es noch ein wenig bergab, danach stand der erste Pass des Tages am Programm, der Col des Aravis. Der nächste Talort war Flumet, von welchem es noch im Ort in Serpentinen auf den Col des Saisies ging. Noch hielten sich die landschaftlichen Highlights zurück, denn oben am Pass gab es nur ein Skigebiet (Le Signal). Nach erneuter Abfahrt erwartete uns aber ein erstes Highlight. Erneut von der Original-Route abweichend erklommen wir von Beaufort, wo wir unsere tägliche Kaffee- und Kuchenpause abhielten, den sehr schönen Col du Pré (ein Geheimtipp). Oben angekommen stießen wir wieder zur Route des Grandes Alpes auf Höhe des Stausees Lac de Roselend. An dessen Ufer entlang bekamen wir noch den Pass Col du Méraillet „geschenkt“ und nahmen den Anstieg auf den Cormet de Roselend (sehr oft im Programm der Tour) in Angriff. Nach einer genussvollen Abfahrt erreichten wir unseren zweiten Etappenort Bourg Saint Maurice, wo wir Dank unseres Fahrers Roman schon ein Hotel reserviert hatten. Es galt noch die Speicher in einer Pizzeria aufzufüllen und uns schon auf das erste wirkliche Highlight am kommenden Tag zu freuen.

Etappe 3: Bourg Saint Maurice – Val d´Isére – Saint Jean de Maurienne

Distanz: 157 km       Elevation: 2.723 hm

Am Vorabend studierte ich noch Berichte auf einschlägigen Internet-Seiten und fand eine Alternative zu der stark befahrenen Straße hinauf nach Val d´Isére. Westlich der Isére führte uns eine wunderschöne Straße, die nur von Radfahrer befahren werden darf, bis nach Saint Foy Tarentaise. Nach ein paar wenigen Kilometer auf der Bundesstraße überquerten wir einmal mehr die Isére und fuhren von Autos befreit hinauf nach Tignes 1800. Über die Staumauer des Lac du Chevril erreichten wir nach ca. 1.000 Höhenmeter schließlich Val d´Isére. Dort wartete bereits Roman auf uns. Wir stärkten uns kurz und füllten die Flaschen auf. Durch Val d´Isére durch erwarteten uns weitere gut 1.000 Höhenmeter auf 14 km hinauf zum legendären Col de Iseran,  mit einer Höhe von 2.770 m der höchste (asphaltierte) Pass der Alpen. Thomas war bestrebt, die Tagesbestzeit (auf Strava, was ihm auch gelang – Chapeau!) zu fahren und schlug ein hohes Tempo an, Wawi hängte sich an sein Hinterrad und musste erst auf den letzten Kilometern reißen lassen. Klaus und ich wählten jeder sein eigenes Tempo. Als wir alle die Passhöhe schließlich erreichten, war „slowly defrosting“ Thomas (wie bereits gestern am Cormet de Roselend und auf zahlreichen Pässen der nächsten Tage) abgefahren und wartete im klimatisch angenehmeren Tal auf uns.

Nach diesem langen Anstieg wurden wir mit einer ebenso langen, genussvollen Abfahrt belohnt. In Bonneval sur Arc mit seinen wunderschönen Steinhäusern belohnten wir uns mit Kaffee und Heidelbeer-Tarte, bevor es weiter das Tal hinaus ging. Die Abzweigung zum Col du Télégraphe in Saint Michel du Maurienne ignorierten wir, denn wir hatten noch einen absoluten Leckerbissen am Plan. Vorbei an Saint Jean de Maurienne fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter und genossen in der Abendsonne die 300 Höhenmeter auf den absolut spektakulären Lacets de Montvenier, die in 2022 im Programm der Tour stehen (wie sich da ein ganzes Feld von fast 200 Fahrern hinauf schlängeln soll, ist für mich kaum vorstellbar, werde ich mir aber sicher im TV ansehen).

Etappe 4: Saint Jean de Maurienne – Valloire – Le Grave – Le Bourg d´Oisans

Distanz: 101 km       Elevation: 2.368 hm

Am Morgen ging es leicht ansteigend zurück nach Saint Michel de Maurienne und dort dann gleich auf den Col du Télégraphe. Dieser Pass war aber nur das Aufwärmen für Größeres. Nach einer kurzen Abfahrt nach Valloire begann der Anstieg auf den Col du Galibier. Mit einer Höhe von 2.642 m reiht er sich auf Platz 5 der höchsten asphaltierten Alpenpässe. ein Die gut 12 km lange Auffahrt zeichnet sich durch eine atemberaubend schöne Landschaft aus. Oben angelangt hieß es Jacke anziehen und schon machten wir uns an eine schier nicht enden wollende Abfahrt. Entgegen der Route des Grandes Alpes hielten wir uns am Col du Lautaret Richtung Westen. In Le Grave, einem Hotspot für Freerider (Ski), gönnten wir uns unsere tägliche Kaffeepause mit spektakuläre Ausblicken. Frisch gestärkt sammelten wir weitere grandiose Eindrücke wie einen sehr hohen Wasserfall oder entlang des türkisblauen Stausees Lac du Chambon. Das Tal verengte sich schluchtartig und wir fuhren die letzten Kilometer abwärts nach Le Bourg d´Oisans. Dieser Ort ist ein kleines Radsportzentrum mit zahlreichen Radshops, da es der Talort des wohl legendärsten Tour de France-Anstiegs rauf nach L´Alpe d´Huez ist.

Etappe 5: Le Bourg d´Oisans – L´Alpe d´Huez – Briancon

Distanz: 92 km         Elevation: 2.554 hm

Schon am Vorabend wie auch beim Frühstück wurde eifrigst gefachsimpelt, ob und wer von uns in der Lage sei, den 12 km langen Anstieg mit etwas mehr als 1.000 Höhenmeter hinauf nach L´Alpe d´Huez unter einer Stunde zu bewältigen. Ich hatte so meine Zweifel, schließlich hatten wir schon 4 anspruchsvolle Etappen mit einigen Höhenmetern in den Beinen. Bei perfekten Bedingungen (Sonnenschein, aber noch kühl) fuhren wir uns zunächst einmal ein wenig warm, indem wir die ersten wenigen Kilometer des Anstiegs locker rauf fuhren. Danach ging es auch schon wieder runter zum Start und los. Klaus machte den Anfang, ich folgte und danach Thomas und Wawi. Trotz Vollgas und am Limit nahm ich sehr wohl war, welch grandiose Atmosphäre hier bei der Tour herrschen mag. Die 21 Kehren bilden ein phänomenales Radstadion. Beim letzten Kilometer des Anstiegs wurde es ein klein wenig tricky, denn es galt nicht vorzeitig auf einen großen Parkplatz abzubiegen

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. Das angezeigte Segment auf meinem Garmin führte mich, während Thomas einen kurzen Abstecher in die falsche Richtung doch einbaute. Thomas fuhr eine bewundernswerte Zeit, aber auch Wawi und mir gelang es doch recht deutlich, die 1h Schallmauer zu unterbieten. Aber auch Klaus fehlte nicht viel. Mit diesem völlig belanglosen Erfolg haben wir uns ein zweites Frühstück verdient.

Nach diesem fuhren wir aber nicht die gleiche Strecke zurück, sondern hielten uns vorbei am Flugplatz (ja, hier oben gibt es einen mehr als spektakulären Flughafen) Richtung Col de Sarenne. Belohnt wurden wir mit einer wunderschönen und unberührten Landschaft, die wir nahezu für uns alleine hatten. Die Abfahrt endet wieder beim Lac du Chambon, von wo es nunmehr galt, den Col du Lautaret (ja, da waren wir bereits gestern) zu erklimmen. Auf der Passhöhe belohnten wir uns mit einem weiteren Kaffee und Heidelbeertarte und machten uns danach an die Abfahrt nach Briancon, eine der wenigen wirklichen Städten in den französischen Alpen. Nach dem Abendessen spazierten wir noch gemütlich durch die befestigte Altstadt.

Etappe 6: Briancon – Guillestre – Barcelonette

Distanz: 156 km       Elevation: 3.706 hm

Heute stand die Königsetappe am Programm. Noch in Briancon startet der Anstieg hinauf auf den Col d´Izoard. Die Gegend unmittelbar nach der Passhöhe zeichnet sich durch eine nahezu bizarre (Mond-)Landschaft namens Casse Déserte aus.

Unten im Tal wichen wir einmal mehr von der Originalroute ab und steuerten Richtung Osten und (noch) nicht weiter Richtung Süden. Wenn wir schon mal da sind, dann war doch auch der Col d´Agnel/Col dell`Agnello mitzunehmen. Mit seinen 2.744 m Höhe ist er der dritthöchste asphaltierte Alpenpass (nach Col d´Iseran und dem Stevio/Stilfser Joch). Dieser anstrengende Abstecher zahlte sich aus, denn wir wurden mit einer wunderschönen Landschaft mit hochalpinem Panorama belohnt. Vor allem die letzten Kilometer raubten uns aber doch Körner, denn die Steigung erhöhte sich auf zweistellige Prozent und uns blies ein starker Wind entgegen. Dieser Wind hatte leider auch zur Folge, dass wir auf der Passhöhe mitten in den Wolken waren und keine Aussicht hatten. Einmal mehr machte sich das Begleitfahrzeug mehr als bezahlt, denn bei 7° Celsius bei starkem Wind macht es wohl keinen Spaß im Freien zusammenzuwarten.

Es hieß die gleiche Strecke zurückzufahren und kurz nach Guillestre erreichten wir wieder die Route des Grandes Alpes. Zunächst ging es leicht abfallend entlang einer Schlucht bevor wir zur Auffahrt auf den Col de Vars kamen. Nach den beiden anstrengenden Pässen zuvor, kam uns dieser mit rund 1.000 Höhenmetern auf 18 km doch ein wenig entgegen. Erstmalig gelang es Roman nicht, im gewünschten Zielort (Jausiers) eine (den prinzessinenmäßigen Ansprüchen so mancher Genüge tuenden) Unterkunft zu finden, weshalb wir auf das 10 km entfernte, aber reizvolle Barcelonette auswichen.

Col d´Izoard

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Etappe 7: Barcelonette – Jausiers – Saint Martin Vésubie

Distanz: 116 km       Elevation: 2.637 hm

Zuerst galt es die leicht ansteigenden 10 km zurück nach Jausiers zu bewältigen, bevor wir auf die Route de la Bonette abbogen. Diese Route ist nicht Teil der Route des Grandes Alpes, sollte aber keinesfalls bei einer derartigen Radreise ausgelassen werden.

Auf knapp 26 Kilometern galt es 1.652 Höhenmeter hinauf zum Col de la Bonette und auf die Cime de la Bonette zu erklimmen. In wunderschöner Landschaft und angenehmer Durchschnittssteigung genossen wir diesen Anstieg, während Thomas einmal mehr vorne voraus danach strebte, die Tagesbestzeit zu erreichen. Die Passhöhe des Col de la Bonette liegt auf 2.715 m und ist völlig unspektakulär. Die Leute hier wollten sich aber nicht mit dem 4. Platz der höchsten Alpenpässe zufrieden geben, weshalb sie noch eine absolute sinnbefreite Straße um die Cime de la Bonette bauten. Mit deren höchstem Punkt auf 2.802 m behaupten sie nun, dass eben hier der höchste Alpenpass zu finden sei :-). Natürlich ließen auch wir es uns nicht nehmen, die 2.800 m über dem Meeresspiegel zu übertreffen und kämpften uns auch diese letzten 100 Höhenmeter mit einer Steigung von bis zu 15% hinauf.

Von diesem Punkt aus könnte man nun sage und schreibe 100 km bergab bis nach Nizza fahren. Obwohl dies durchaus seinen Reiz hat, wollten wir es nicht so billig haben. Schließlich lagen auf unserem Weg Richtung Mittelmeer noch einige tolle  Pässe am Weg.

In Saint Étienne de Tinée trafen wir wieder auf Thomas und machten unsere tägliche Kaffeepause mit einer vorzüglichen Tarte aux pommes nach Originalrezept. Nach weiteren Kilometer bergab galt es Richtung Osten abzubiegen, um in das Vésubie-Tal zu gelangen. Dabei war der wenig reizvolle Col Saint Martin zu überqueren. Schließlich erreichten wir unseren heutigen Zielort Saint Martin Vésubie. Dieser entzückende Ort wurde im Oktober des Vorjahres (2020) von einem verheerenden Erdrutsch teilweise weggefegt. Die Spuren sind noch überall mehr als deutlich zu sehen. Der Wiederaufbau wird wohl noch Jahre dauern.

Etappe 8: Saint Martin Vésubie – Peille – Nizza

Distanz: 113 km       Elevation: 1.874 hm

An unserem letzten Tag standen noch ein paar Highlights am Programm. Nach einigen Bergab-Kilometern fuhren wir den von der Rally Monte Carlo bekannten und legendären Col de Turini hinauf. Bereits die Auffahrt ist sehr schön, aber die von uns gewählte Abfahrt belohnte uns mit spektakulären, unzähligen engen Serpentinen. Heute nahmen wir uns auch die Zeit, bei der Abfahrt Fotos zu schießen.

Kurz vor Lucéram hielten wir uns östlich und erreichten über den Col de l´Orme den Col de Braus. Die Abfahrt von diesem bieten erneut spektakuläre Serpentinen. Meine Routenplanung sah einen weiteren Abstecher  hinauf zum Bergdorf Peille vor. In diesem verlassen wirkenden Ort belohnten Ort machten wir unsere tägliche Kaffeepause, bevor es über den Col d´Éze hinunter nach Nizza ging. In Nizza ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, dem Café du Cycliste am alten Hafen einen Besuch abzustatten.
Trotz des an diesem Wochenende stattfindenden Ironman France und Ironman 70.3 Nizza fanden wir ein Hotel nahe des Flughafens. Um zu diesem zu gelangen, durften wir auch die berühmte Promenade des Anglais (Uferpromenade von Nizza) unter die Räder nehmen. Am Abend fuhren wir mit der Straßenbahn in die Altstadt von Nizza und aßen zu Abend.

Am nächsten Morgen packten wir unsere Habseligkeiten zusammen und beluden den Bus. Nach 11-stündiger Autofahrt kamen wir mit vielen tollen Eindrücken spätabends wieder in Graz an.

Fazit:

Wir vier sind uns absolut einig, dass die Route des Grandes Alpes ein unvergessliches Highlight unserer Radfahr-Palmarés ist. Für etwaige Nachahmer möchte ich aber noch ein paar Aspekte, Erfahrungen und Tipps geben.

Routenplanung:

Nehmt euch dafür ausreichend Zeit und plant die Tour im Detail durch. Überlegt euch etwaige Abstecher einen Wert darstellen und wie sie sich sinnvoll in die Etappen einbauen lassen. Achtet dabei aber auch darauf, dass die Zielorte Unterkünfte anbieten (nicht in jedem Ort gibt es Hotels!). Seht aber auch einen Reservetag vor, damit ihr auf etwaiges Schlechtwetter oder Übermüdung reagieren könnt. Es ist nicht davon auszugehen, dass ihr ebensolches Wetterglück habt wie wir (8 Tage trockenes, zumeist schönes Wetter). Reserviert aber die Unterkünfte nicht unbedingt bereits im Vorfeld, um euch die Flexibilität zu bewahren. Der Asphalt ist durchgehend sehr gut, da die meisten der von uns befahrenen Pässe in den letzten Jahren Teil der Tour de France waren und somit eine gute Qualität aufweisen.

Zeitpunkt:

Bei uns hat es sich absolut bewährt, der Hauptsaison (Juli & August) auszuweichen. Im Hochsommer hat man zwar stabileres Schönwetter, aber auf vielen Pässen herrscht dann schon sehr reger Verkehr. Man muss dann Abgase einatmen und vor allem bei den Abfahrten bringt der Verkehr auch ein Sicherheitsrisiko mit sich.

Begleitfahrzeug:

Zweifelsfrei kann man (wie es auch manche machen) diese Tour auch ohne Begleitfahrzeug (mit Bikepacking oder Rucksack) absolvieren. Die Vorteile eines solchen liegen aber auf der Hand: Proviant, jegliche Art von Bekleidung für alle Bedingungen mitführen, Zusammenwarten auf den Passhöhen ohne zu unterkühlen, ausreichend Ersatzteile, im Bedarfsfall kann auch jemand einen Pass aussetzen und im Auto mitfahren, …. Die Kosten halten sich in Grenzen und zumindest für uns überwogen die Vorteile definitiv.

Bekleidung:

Bei dieser Tour bewegt man sich in unterschiedlichsten Klimazonen. Von Hochalpin mit sehr niedrigen Temperaturen bis hin zu mediterranen Bedingungen am Mittelmeer. Dementsprechende Kleidung sollte man auch mitführen. Man muss aber nicht für jeden Tag frische Basics (Trikot und Bib) mitführen, denn in nahezu jeder Unterkunft hat man die Möglichkeit, sein Gewand in der Maschine zu waschen.

Bericht von Robert Stalzer